Von Raketen und Großmüttern


"Wie fliegt eigentlich eine Rakete?" Diese Frage bekam Yannik letztens von seiner Oma gestellt, als er ihr erzählte, dass wir die einzigartige Möglichkeit erhalten haben, den Start der Ariane 5 und BepiColombo hautnah mitzuerleben. Mit der Feststellung, dass er ihr nicht einfach wiedergeben kann, was er die letzten Jahre an der Uni gelehrt bekommen hat, musste er es vereinfacht und auf das Wesentlich begrenzen und genau das versuchen wir in diesem Text.

Der Feststoff zum Start

Zunächst kommen wir zum Aufbau einer Rakete: An den Seiten sind die Feststoffbooster befestigt. Diese bestehen aus festen Brennstoffen und werden in der Regel bei allen Raketen zum Start verwendet. Deren Aufgabe ist es, direkt am Anfang des Startes genügend Schub zur Verfügung zu stellen, um die Rakete abheben zulassen. Diese brennen bei der Ariane ca. zwei Minuten und bestehen zum größten Teil aus Aluminiumpulver. Während der Verbrennung entsteht Gas, welches sich im Booster sehr stark ausdehnt und durch die Düse am unteren Ende gezielt in die Umgebung entweicht. Diese ausströmenden Gase erzeugen eine Kraft, welche die Rakete in die Luft befördert. Nachdem diese Booster „verbrannt“ sind, werden sie abgekoppelt bzw. abgeworfen, um nicht die übrig gebliebene Strukturmasse weiter mit in Richtung Orbit (Weltraum) zu tragen.

Das Flüssige für Zwischendurch


Neben den Boostern befindet sich das Haupttriebwerk. Dessen Aufgabe ist es ebenfalls, Schub zu generieren, um Richtung Orbit zufliegen. Dieses Triebwerk wird jedoch mit zwei flüssigen Treibstoffen betrieben. Der Vorteil ist, dass diese Triebwerke abgeschaltet und erneut gestartet werden können, im Gegensatz zu den Feststoffboostern, was zum Erreichen der endgültigen Position im Weltraum (Orbit) entscheiden ist. Dies wird durch Pumpen ermöglicht, die den Treibstoff in die Düsen befördern. Als Treibstoff werden flüssiger Wasserstoff und flüssiger Sauerstoff verwendet. Der Wasserstoff wird zunächst außen durch die Düse geleitet, um diese zu kühlen. Oben in der Düse trifft dieser mit dem Sauerstoff zusammen und das Gemisch entzündet sich.

Eine Rakete zur Begrüßung

Yanniks Oma war mit dieser Erklärung zufrieden, und wir hoffen, dass Ihr das auch seid. Wir sind heute morgen in Cayenne angekommen und waren sehr froh, endlich am Ende unserer Reise angekommen zu sein. Am Flughafen von Cayenne erwartete uns gleich das, weshalb wir die letzten Tage überhaupt auf uns genommen haben: Eine Ariane 5. Zugegebenermaßen, dabei handelte es sich zwar nur um ein Modell. Morgen wollen wir jedoch nach Kourou fahren und der echten Ariane beim Roll-Out zuzuschauen. Aber darüber berichten wir Euch morgen.



Kommentare

  1. Ich freue mich, dass ihr gut in Kourou gelandet seit.
    Danke für die allgemein verständlichen Ausführungen zum Start der Ariane 5 Rakete. Mich würde bei Gelegenheit interessieren, wie die Rakete wieder in Kourou landet, denn wenn ich das richtig gelesen habe, sind bis zu 10 Starts im Jahr möglich...
    Nun wünsche ich euch aber erst einmal weiter tolle Eindrücke, Erfahrungen und Gespräche und bin auf eure nächsten Eintragungen gespannt.
    Liebe Grüße über den Teich
    Elke Peters-Ostenberg

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    1. Die Ariane 5 wird leider nicht wiederverwendet, die Rakete ist also nur für einen Start vorgesehen. Für die 10 Starts im Jahr werden also 10 Raketen gebaut. Es gibt aber Unternehmen wie Space X, die derzeit eine Rakete entwickeln, die wieder landen und wiederverwendet werden kann. Allerdings handelt es sich auch hier nicht um die vollständige Rakete, sondern lediglich die erste Stufe.

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